21 Mai 2025

Elektriker aus dem Ausland – Anerkennung der Zertifizierung der Qualifikationen

Der Fachkräftemangel ist da und das nicht nur in Deutschland. In vielen Ländern macht er sich breit und wie diese Länder, so ist auch Deutschland dabei, den Weg für ausländische Fachkräfte zu ebnen. Das beinhaltet aber auch, dass deren Zertifizierungen anerkannt werden müssen. Dafür werden neue Gesetze geschaffen und Regelungen getroffen, die es leichter machen, Elektriker aus anderen Ländern einzustellen.

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Wie vereinfacht das Fachkräfteeinwanderungsgesetz Elektrikern aus dem Ausland den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt?

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, dass nun in Kraft tritt, ist dazu da, den Prozess, Elektriker aus dem Ausland einzustellen, zu vereinfachen. Das beginnt damit, dass ein erleichterter Zugang zu verschiedenen Berufen ermöglicht wird. Das heißt, Qualifikationen, die aus dem Ausland stammen, sollen auch hierzulande es ermöglichen, einen ähnlichen Job zu finden. Das betrifft die genau gleichen Berufe, wie die Qualifikation, und auch Berufe, die mit diesen verwandt sind.

Auch für akademische Qualifikationen wird ein erweiterter Zugang zu den Berufen geschaffen. Das heißt, auch sie können in den Bereichen, für die sie studiert haben, und in Berufen, die mit diesen Bereichen in einem fachlichen Kontext stehen. Das heißt, auch Elektrotechnik Ingenieure können nun in Deutschland eine größere Bandbreite von Tätigkeiten ausführen.

Wie wird den ausländischen Elektrikern die Jobsuche in Deutschland erleichtert?

Für die Jobsuche selbst wird nun eine Einreise nach Deutschland erleichtert. Das bedingt jedoch, dass die Qualifikation selbst anerkannt und Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 nachgewiesen werden kann.

Während der Jobsuche können nun auch Probebeschäftigungen, die bis zu 10 Stunden pro Woche in Anspruch nehmen, ausgeführt werden. Damit können Jobsuchende innerhalb Deutschland ihre ersten Erfahrungen im Betrieb sammeln und sich dort beweisen.

Welche Erleichterungen für Arbeitgeber gibt es?

Für Arbeitgeber ist es nun möglich, ein beschleunigtes Verfahren für Fachkräfte zu beantragen. Damit kann die Anerkennung für Fachkräfte aus Drittstaaten in nur 2 Monate vonstattengehen. Damit können ausländische Elektriker nun schneller nach Deutschland einreisen.

Ebenso ist es möglich, nun einen Aufenthalt in Deutschland für Qualifizierungsmaßnahmen zu erhalten. Damit können die Unterschiede in den Qualifikationen zwischen dem Heimatstaat der Fachkraft und Deutschland ausgeglichen werden. Parallel zu der Qualifizierung kann auch in einem Beruf gearbeitet werden.

Aufenthaltsmöglichkeiten

Die Aufenthaltsmöglichkeiten wurden verlängert. Das heißt, für Fachkräfte wurde die Aufenthaltserlaubnis für Qualifizierungsmaßnahmen von früher 18 auf nun 24 Monate verlängert. Damit wird auch die langen Wartezeiten, die oft den Prüfungen vorangehen, berücksichtigt.

Darüber hinaus können Vermittlungsabsprachen mit der BA abgeschlossen werden. Das erlaubt es Elektrikern, nach Deutschland einzureisen, bevor das Anerkennungsverfahren überhaupt begonnen wurde. Dafür muss jedoch die BA mit der Arbeitsverwaltung des Herkunftslandes eine Absprache treffen.

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Wie werden ausländische Qualifikationsnachweise im Elektrohandwerk in Deutschland anerkannt?

Mit der Globalisierung des Arbeitsmarktes können auch Fachkräfte aus anderen Ländern mit ihren Erfahrungen und Zertifikaten in Deutschland arbeiten. Hier füllen sie die Lücken im Arbeitsmarkt, die immer mehr entstehen. Dabei kommt es jedoch auch zu Herausforderungen, die vor allem darin bestehen, wie mit diesen ausländischen Qualifikationen umgegangen werden soll. Es ist schwer nachzuvollziehen, wie gründlich die zuständigen Stellen die Qualifikationen geprüft haben und ob die eingereichten Dokumente den deutschen Anforderungen entsprechen.

Beides, die Standards der Prüfung und das Genügen für die deutschen Ansprüche ist wichtig, denn es geht hier um die gleichen Dinge. Die Sicherheit am Arbeitsplatz muss sichergestellt werden. Das gilt sowohl für die Arbeiten selbst, als auch für das Ergebnis der Arbeiten. Das heißt, weder für die Vornahme der Installation darf es zu Gefährdungen für das Personal und andere Personen im Umkreis kommen, noch danach. Auch darf kein Risiko für Sachschäden bestehen, die leicht sehr große Höhen erreichen können.

Warum ist eine gute Ausbildung wichtig?

Eine gute Ausbildung minimiert die Risiken und Gefahren. Wenn diese Ausbildung nachgewiesen wird, heißt das jedoch noch lange nicht, dass die Ausbildung selbst im Ausland mit der nötigen Sorgfalt betrieben wurde. Es muss also vom Betrieb sichergestellt werden, dass die Fachkraft auch tatsächlich über die fachlichen Fähigkeiten, das Verständnis und die nötige Sorgfalt verfügt, um hierzulande zu arbeiten.

Qualifikationen, die nur ungenau sind oder denen zu schnell geglaubt wird, können zu einem Sicherheitsrisiko führen. Das Risiko muss sich jedoch nicht immer gleich in Personen- oder hohen Sachschäden niederschlagen. Es kann sich auch in ungenauen oder ungenügenden Arbeiten zeigen, die dann zu einer Rufschädigung für das Unternehmen führen.

Das heißt, dass es im Interesse aller ist, sicherzustellen, dass die neuen Mitarbeiter auch tatsächlich dem erforderlichen Standard genügen und das jederzeit und überall. Auch müssen sie die deutschen Normen und Vorschriften kennen und über so vielen Verantwortungsbewusstsein verfügen, diese zu befolgen.

Woraus setzten sich die Qualifikation der Elektriker zusammen?

Für das Elektrohandwerk gibt es mehrere Bausteine, aus der es sich ergibt, ob ein Mitarbeiter für die Aufgaben und Arbeiten eines Elektrikers qualifiziert ist oder eben nicht. Den Anfang macht hier die Ausbildung. Diese dient dazu, die Fachkenntnisse für den Beruf zu vermitteln und ein standardisiertes Basiswissen zu schaffen, auf dass später bei allen Arbeiten zurückgegriffen werden kann.

  • Der Elektriker muss nach der Ausbildung in der Lage sein, sicher und effizient verschiedene elektrische Systeme zu installieren. Diese müssen auch gewartet und repariert werden können. Eine Ausbildung in Deutschland folgt dabei den Vorschriften aus dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung. Diese Reglungen treffen den Rahmen, der für die Ausbildung gilt. Das ist jedoch noch lange nicht alles.
  • Nach der Ausbildung kommt es im Rahmen der Berufserfahrung auch darauf an, mit den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und der Technik Schritt zu halten. Das heißt, die Fähigkeiten aus der Ausbildung müssen genutzt und ständig erweitert werden. Sie machen es möglich, dass der Betreffende selbstständig arbeitet und in der Lage ist, Lösungen zu finden und Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
  • Für die Aktualisierung der Fachkenntnisse müssen auch Weiterbildungen besucht werden. Diese dienen unter anderem dazu, die neuesten Normen und Sicherheitsvorschriften, sowie die technischen Änderungen der Anlagen zu vermitteln.

Was ist für den Arbeitgeber bei der Einstellung von Elektrikern aus dem Ausland wichtig?

Für den Arbeitgeber kommt es hier darauf an, sich seiner Verantwortung bewusst zu sein. Er wählt die Mitarbeiter aus und ist für ihre Arbeit verantwortlich. Er muss also beurteilen, ob sie über die erforderlichen Kenntnisse aus der Ausbildung und aus der beruflichen Erfahrung verfügen und ob sie diese auch laufend weiterentwickelt haben.

Wenn man diese Verantwortung vergisst oder ihr nur halbherzig nachkommt, droht eine ineffiziente Arbeit am Arbeitsplatz. Dazu kommen Gefährdungen für die Sicherheit der Beteiligten und der späteren Nutzer der Elektroinstallationen.

Der Arbeitgeber ist hier also in der Pflicht, die Qualifikationen zu überprüfen. Das geschieht nicht nur durch ein Ansehen der Zertifikate, sondern auch durch die Bewährung des Mitarbeiters in Einsatz. Zu Beginn muss man ihn überwachen, um festzustellen, ob er in der Lage ist, die geforderte Arbeit mit der nötigen Sorgfalt, in der richtigen Weise und mit der erforderlichen Qualität auszuführen.

Bei der Beurteilung des Arbeitnehmers kommt es auch auf die TRBS 1203 an. Die Vorschriften legen fest, welche Qualifikationen und Erfahrungen erforderlich sind, um Arbeiten an elektrischen Anlagen und Geräten durchzuführen. In diesem Zusammenhang ist auch der § 2(6) der BetrSichV., der Vorschriften zur betrieblichen Sicherheit, zu beachten. Sie verlangen, dass Personen mit den entsprechenden Qualifikationen elektrische Anlagen prüfen. Damit sollen Gefahren und rechtliche Risiken vermieden werden.

Welche Normen sollte die Elektrofachkraft aus dem Ausland erfüllen?

Die DIN VDE 1000-10 beschreibt die Anforderungen an eine Elektriker aus dem Ausland. Diese muss die einschlägigen Normen kennen und in der Lage sein, Arbeiten an der Elektrotechnik zu beurteilen und damit verbundene mögliche Gefahren zu erkennen. Das bedeutet, dass diese Person über genügend fachliches Wissen verfügt, um an der Elektrotechnik zu arbeiten und die Sicherheit der Arbeiten zu beurteilen. Das Wissen muss nicht nur theoretisch vorhanden sein. Auch die damit verbunden praktischen Fertigkeiten müssen in der Person vorliegen.

Um sicherzustellen, dass jemand eine Elektrofachkraft ist, genügt es nicht, nur die fachliche Ausbildung abzuschließen. Vielmehr kommt es dabei auch darauf an, dass eine formelle, theoretische Schulung stattfand. Darüber hinaus muss diese mit praxisorientierten Ausbildungsabschnitten einhergehen.

  • Die Ausbildung muss dabei mindestens den Standards entsprechen, die auch für die deutsche Ausbildung gelten. Das heißt, es müssen mindestens die gleichen Inhalte vermittelt werden. Mehr Inhalte ist kein Problem, weniger ist jedoch nicht erlaubt.
  • Darüber hinaus muss die Person in dem praktischen Teil nachgewiesen haben, dass sie das theoretische Wissen auch in der Praxis umsetzen kann. Das heißt, sie muss gezeigt haben, dass sie tatsächlich arbeiten kann.
  • Zur Ausbildung muss sich eine mehrjährige Tätigkeit in dem betroffenen Gebiet anschließen. Als Elektrofachkraft ist eine ausreichende berufliche Erfahrung unverzichtbar. Damit zeigt die Person, dass sie standardisierte Aufgaben bewältigen kann und auch in der Lage ist, neue und komplexe Herausforderungen zu meistern.

Es ist auch wichtig, zwischen einem Facharbeiter und einer hochqualifizierten Spezialkraft zu unterscheiden. Facharbeiter verfügen über die Ausbildung und Erfahrung, um verschiedene, grundlegende Aufgaben im Bereich der Elektrotechnik auszuführen. Hochqualifizierte Spezialisten dagegen sind in der Lage, komplexe Aufgaben zu übernehmen. Dazu gehört vor allem die Arbeit an anspruchsvolleren Systemen. Dafür verfügen sie über ein spezialisiertes Wissen in diesen Bereichen. Der Unterschied ergibt sich aus der Breite und der Tiefe der Ausbildung.

Die Bewertung von Zertifikaten von ausländischen Elektrikern

Die Zertifikate aus dem Ausland müssen bewertet werden, doch das ist eine Herausforderung ganz für sich. Das liegt einfach daran, dass die Elektrotechnik nach präzisen Fachkenntnissen verlangt und ein gutes Wissen hinsichtlich der Sicherheitsvorschriften elementar ist.

Für ausländische Fachkräfte gilt, dass sie mit ihren Zertifikaten nachweisen müssen, dass die damit bescheinigten Qualifikationen den deutschen Standards entsprechen. Dafür kann auf verschiedene Bewertungssysteme und Standards des internationalen Bereichs zurückgegriffen werden.

Der NVQ-Level

Der NVQ-Level, für National Vocational Qualification stehend, ist eines der bekanntesten internationalen Bewertungssysteme. Er hat sich vor allem im Bereich der Commonwealth-Länder ausgebreitet und findet nun auch mehr und mehr in Europa Anwendung.

Mit dem NVQ-Level werden die Fähigkeiten und die Qualifikationen einer Person in einem Fachbereich eingestuft. Dabei repräsentiert jedes Level eine ganz spezifische Stufe der Kompetenz. Die Level reichen von einfachen, grundlegenden Qualifikationen bis hin zu fortgeschrittenen Kenntnissen in einem Fachbereich.

Um den deutschen Anforderungen für den Elektrobereich zu genügen, muss eine Fachkraft mindestens den NVQ-Level 2 nachweisen. Damit ist sie mit einer grundlegenden Ausbildung als Fachkraft zu vergleichen. Für eine fortgeschrittene Ausbildung wird bereits der NVQ-Level 3 verlangt.

Wichtig ist dabei, auch sicherzustellen, dass sich der Level auf die Anforderungen der Arbeitssicherheit und der technischen Standards, wie wir sie in Deutschland verlangen, bezieht. Damit bieten dieses Bewertungssystem eine nützliche Orientierung, um verschiedene Fachkräfte und ihre Befähigungen zu vergleichen. Es ist aber auch hier noch immer eine Abstimmung mit deutschen Normen und Vorschriften vonnöten.

Der ISCO-Standard

Der ISCO-Standard, für International Standard Classification of Occupations, ist ein anderes System, das international anerkannt ist und es erlaubt, Qualifikationen zu vergleichen. Er wurde von der ILO, der Internationalen Arbeitsorganisation, entwickelt.

Der ISCO-Standard ordnet die Berufe in verschiedene Gruppen. Die elektrotechnischen Berufe lassen sich darin zweimal finden. Einmal werden sie als Facharbeiter in den Gruppen 741 und 742 eingeordnet und einmal als Spezialisten mit weiterführender Ausbildung in der Gruppe 215.

In Deutschland kann mit diesem Standard gearbeitet werden, um das internationale Berufsniveau von Fachkräften zu ermitteln. Damit können die Qualifikationen internationaler Bewerber bewertet werden. Auch lassen sie sich so mit den deutschen Anforderungen an den Beruf vergleichen. Aber auch hier gilt, dass der ISCO-Standard nur eine grobe Orientierung bietet.

Der Deutsche Qualifikationsrahmen

Für Deutschland ist der DQR, für Deutscher Qualifikationsrahmen, ausschlaggebend. Damit lassen sich die Qualifikationen von internationalen Fachkräften auf einer standardisierten Weise einordnen und so mit dem deutschen System und Niveau vergleichen.

Der DQR nutzt insgesamt 8 Niveaus. Auf den Stufen 1 bis 4 befinden sich die Fachkräfte und auf den Stufen 5 bis 8 die Akademiker. Mit dem DQR kann für den Elektrobereich geprüft werden, ob eine Ausbildung damit den deutschen Anforderungen entspricht. Das ist aber eine mehr generelle Festlegung, denn der DQR 6 zum Beispiel entspricht einem Meistertitel.

Fazit

Die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte ist mit einer Bewertung von unterschiedlichen Ausbildungen aus unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Anforderungen verbunden. Die heutige Gesetzeslage erleichtert es, ausländische Mitarbeiter in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei hilft, dass die Anerkennung von Zertifikaten ausländischer Elektriker in Deutschland nicht zwingend erforderlich ist.

Es ist jedoch erforderlich, dass der Betrieb, der die Fachkräfte beschäftigt, sicherstellt, dass diese den Anforderungen der deutschen Gesetze entsprechen. Das heißt, sie müssen über die nötigen Fachkenntnisse verfügen, um die elektrischen Anlagen sicher und unseren Standards gemäß zu installieren und zu warten. Damit sind die Arbeitnehmer in der Pflicht, die Qualifikationen der Arbeitnehmer entsprechend zu überprüfen.